Schülerparlament
Grundsätze
Ein Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist, Kindern ihre Rechte mitzuteilen, ihnen Beteiligungsformen näherzubringen und sie zu einem demokratischen, selbstständig handelnden Menschen zu erziehen. Um unser Ziel zu erreichen, wird Partizipation zum Leitthema. Die Schüler und Schülerinnen sollen erfahren, dass demokratisches Handeln Grundlage unseres alltäglichen Lebens sein muss, in ihrem unmittelbaren Umfeld zu finden ist und umzusetzen gilt.
Voraussetzungen und Grundbedingungen für eine ernsthafte Beteiligung von Kindern sind:
- Das Prinzip der Freiwilligkeit: Druck und Zwang schränken die Kreativität der Kinder zu sehr ein. Spaß und Freude an einer Beteiligung stehen im Vordergrund.
- Kinder müssen ernstgenommen werden: Vor allem Entscheidungsträgerinnen und -träger in der Schule setzen sich ernsthaft mit den Interessen und Anliegen der Kinder auseinander, diskutieren zugleich aber auch mit ihnen über die Realisierbarkeit ihrer Wünsche.
- Gemeinsam entwickelte Zielformulierungen sollen in einem kurzen Zeitraum verwirklicht werden, damit Kinder lernen, dass ihre Interessen ernstgenommen werden.
Eine aktive Mitarbeit der Kinder in demokratischen Organisationen und Entscheidungsprozessen in der Grundschule wird bereits mit der Wahl der Klassensprecherin oder des Klassensprechers und der Vertretung umgesetzt. Darauf aufbauend können die Kinder sich mit weiteren demokratischen Organisationsformen wie dem Klassenrat oder dem Schülerparlament auseinandersetzen. Demokratisches Lernen geschieht anhand von realen Problemen, Vorhaben, Fragestellungen der Kinder, der Klasse oder der gesamten Schule. Hierbei können sie ihre Möglichkeiten und Chancen, aber auch Schwierigkeiten und Grenzen, die sie in ihren Rechten zur Mitbestimmung und Mitgestaltung haben, konkret erfahren und umsetzen. Dabei ist es notwendig, sich an demokratische Prinzipien zu halten, die das Miteinander in diesen Organisationsformen regeln. Dazu gehört die Freiheit der Meinungsäußerung, die Gleichheit aller Kinder, der Respekt vor Mehrheitsentscheidungen und die Toleranz gegenüber anderen Kindern und Meinungen. Wir Lehrerinnen und Lehrer unterstützen die Kinder dabei, bieten ihnen Hilfe an, mischen uns aber nicht zu sehr in ihre Arbeitsweise ein und gestehen ihnen Autonomie zu.
Organisation
Die Wahl von Klassensprecherteams ist seit vielen Jahren fester Bestandteil an unserer Schule. Um die oben aufgeführten Aufgaben, Mitgestaltung, Mitbestimmung und Teilhabe an Entscheidungen für unsere Schülerinnen und Schüler im Alltag zu erweitern, richtet unsere Schule seit dem Schuljahr 2023/24 das Schülerparlament ein.
Das Schülerparlament trifft sich jeden ersten Montag im Monat in der ersten Schulstunde im Besprechungsraum.
Wir möchten gerne im nächsten Schuljahr 2025/2026 eine Arbeitsgemeinschaft für den 4. Jahrgang anbieten, die einmal wöchentlich für eine Schulstunde stattfindet. In dieser Arbeitsgemeinschaft werden alle grundsätzlichen Regeln und Arbeitstechniken, die für ein funktionierendes Schülerparlament notwendig sind, besprochen und festgelegt. Sobald die Kinder sich über Inhalt und Ablauf einer Plenumsversammlung sicher sind, werden dann die Klassensprecherinnen und Klassensprecher der einzelnen Jahrgänge eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler des 1. Jahrgangs erhalten zum ersten Mal im zweiten Halbjahr die Möglichkeit an der Sitzung teilzunehmen. In den ersten Parlamentssitzungen wird den Klassensprecherinnen und Klassensprechern eine denkbare Parlamentsstruktur vorgestellt. Das Parlament soll durch die AG-Kinder des 4. Jahrgangs geleitet werden. Die Lehrkraft hat nur begleitende Funktion. Plenumsentscheidungen werden schriftlich fixiert und veröffentlicht. Eventuell werden Anträge an das Kollegium oder die Schulleitung gestellt. Das Kollegium oder die Schulleitung befinden über die Machbarkeit des Antrages, bewilligen diesen oder lehnen ihn unter Angabe von Gründen ab oder erarbeiten einen möglichen Gegenvorschlag.
Aufgaben des Schülerparlaments
- Klassenkameradinnen und Klassenkameraden befragen und vertreten
- Meinungen und Stimmungen der Schülerschaft an das Parlament weiterleiten
- neue Ideen einbringen und umsetzen
- Probleme des Schulalltages diskutieren
- Verantwortung übernehmen
- Lösungen suchen, um Situationen zu verbessern
- mitbestimmen bei schulischen Veranstaltungen
- mitbestimmen bei Neuerungen für die Schule
- Aktionen und Projekte (Schulhofgestaltung, Pausengestaltung, Ohrenkino, Befragungen,…) planen
- die eigene Klasse sowie die Klassenlehrkraft im Rahmen der Klassenratsstunden über die Sitzungen informieren
- Spaß haben
- regelmäßige Treffen